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Fortsetzung
des Artikels Ist
die Globalisierung Basis unseres
Wohlstandes?
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Nur
wenige Produkte (oft minderer Qualität) sind
durch die Rekrutierung der Hungerlöhner
spottbillig geworden. Aber will unsere westliche
Wetegesellschaft diese Ausbeutung oder ist sie
davon abhängig?
Ganz bestimmt nicht - zumal die damit verbundenen
Nachteile zehnmal schwerer wiegen als die
bescheidenen Vorteile. Die (ungewollte) Ausbeutung
kommt uns insgesamt betrachtet teuer zu
stehen!
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Einige
Billigprodukte vernebeln die Sinne!
Natürlich
gibt es Billigwaren, die die These der Ausbeutung
untermauern. Es handelt sich dabei hauptsächlich um die
immer wieder ins Feld geführten Billigklamotten.
T-Shirts für drei Euro sind tatsächlich eine Folge
des erbarmungslosen Lohndumpings. Die Hersteller bzw.
Vertreiber dieser Produkte argumentieren, keine höheren
Löhne zahlen zu können, wolle man seine
Konkurrenzfähigkeit erhalten.
Was für eine erbärmliche Ausrede! Das
eigene Wohlergehen bzw. der persönliche
Geschäftserfolg einiger weniger kann doch nicht als
Rechtfertigung für eine milliardenfache Ausbeutung
herhalten! Ansonsten ließe sich auch die Sklaverei in
früheren Jahrhunderten rechtfertigen. Sind die ach so
tüchtigen Global Player nicht in der Lage, auf
anständige Weise ihr Brot zu verdienen?
Als
besonders beschämend beurteile ich das Vorgehen
zahlreicher Markenartikler, die die niedrigen
Gestehungskosten nicht an den Verbraucher weitergeben. Sie
investieren das eingesparte Geld lieber in teure
Marketingfeldzüge, um den Weltmarkt zu erobern und
ihren Aktionären satte Dividenden zu
bescheren.
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Sozial
eingestellte westliche Regierungen könnten
dieses menschenunwürdige Geschäftsgebaren
auf recht einfache Weise beenden:
Sie
könnten Importe nur dann erlauben, wenn der
Hersteller oder Vertreiber nachweisen kann, in der
gesamten Produktionskette akzeptable
Mindestlöhne gezahlt zu haben.
(die
sich im Laufe der Zeit an das westliche Niveau
anpassen).
Können
diese Mindestlohn-Nachweise nicht erbracht werden,
dürfen die Produkte eben nicht eingeführt
werden. Oder es wird ersatzweise ein
hundertprozentiger Zusatzoll erhoben (würden
die Einnahmen daraus zur Finanzierung der
Entwicklungshilfe verwendet, könnte wohl kaum
jemand etwas dagegen einwenden).
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Was macht es schon, wenn das Pfund Kaffee statt 3,50 Euro
dann fünf oder sechs Euro kostet und wenn man für
ein Billig-T-Shirt statt drei mindestens sechs oder sieben
Euro hinblättern muss? Kein aufrechter Mensch in der
westlichen Welt befürwortet die Ausbeutung von
Hungerlöhnern in anderen Staaten! Das fiese System
wird der Gesellschaft aufgezwungen! Weil unsere
Politiker sich weigern, anständige Mindestlöhne
bei eingeführten Waren einzufordern.
Dabei
wirkt sich das widerliche Lohndumping für Otto
Normalbürger insgesamt äußerst nachteilig
aus! Weil er eben nicht nur Konsument, sondern
gleichzeitig auch Erwerbstätiger oder Rentner
ist. Auf der einen Seite spart ein Verbraucher in
Deutschland aufgrund der Hungerlöhne vielleicht 100
Euro im Monat. Anderseits macht ihn das globale Lohndumping
aber zum großen Verlierer
und Opfer:
Aufgrund des globalen Lohndumpings koppeln sich die
Reallöhne und Renten völlig vom
Produktivitätswachstum ab. Unterm Strich ergibt sich
für einen Erwerbstätigen aus dem perversen
Ausbeutungs-Welthandel ein Kaufkraftverlust von
durchschnittlich etwa 1500 Euro
(monatlich).
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Wer
einwendet, die Einhaltung des Mindestlohnes
könne bei Importen kaum kontrolliert werden,
verkennt die Folgen eines entsprechenden
Gesetzes.
Um den hohen Strafzöllen für
ungeklärte Zulieferketten zu entgehen, werden
viele Hersteller die Zersplitterung der
Produktionsabläufe einschränken und die
Zahl ihrer Zulieferer verringern. Zudem sorgt auch
die wachende Konkurrenz dafür, dreiste
Betrüger zu entlarven.
Mit jedem Staat, der ein Fairtrade-Gesetz
einführt, würde die globale Produktion
gerechter, überschaubarer und
kontrollierbarer. Dubiose Geschäftsbeziehungen
wären dann auch bezüglich der
Steuerfahndung leichter aufzudecken und zu
unterbinden.
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Ist
es effizient, Nordseekrabben per Lkw nach Marokko
zu karren, sie dort pulen zu lassen, um sie danach
wieder nach Deutschland zu transportieren?
Schont dies die Umwelt, wird die Qualität
dadurch besser (die Ware frischer)?
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Die
internationale Arbeitsteilung ist im höchsten
Maße ineffizient!
Im
Grunde genommen ist die internationale Arbeitsteilung
äußerst umständlich und kontraproduktiv. Es
vereinfacht die Produktion nicht, wenn zum Beispiel die
Bauteile einer elektrischen Zahnbürste aus weltweit
verstreuten Fabriken angeliefert werden.
Die Produktion lässt sich durch die Dezentralisierung
schlechter koordinieren, der Aufwand für die Logistik
und Qualitätskontrolle vervielfacht sich, es werden
unzählige Dolmetscher und Juristen benötigt - und
der Hersteller muss dennoch bangen, dass seine Produkte im
fernen Ausland gefälscht oder nachgeahmt werden, sein
Unternehmen im Ausland mit juristischen Tricks ausgebootet
wird, er zu unfreiwilligen Joint Ventures gezwungen wird,
Betriebsgeheimnisse ausspioniert und Patente missachtet
werden. Das ganze Risiko und der große Aufwand rechnet
sich für den Hersteller nur aus einem Grund: Wegen
des grotesken Lohngefälles!
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Kann
die umständliche internationale Arbeitsteilung
dem Wohle der Menschheit dienen?
Nein!
Niemals!
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Wie
viele Tote, Kranke, Lärm- und Stressgeplagte,
welche Klimaschäden und Umweltbelastungen
verdanken wir dem kontraproduktiven Warentourismus,
der internationalen Arbeitsteilung, der
Globalisierung?
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Die
wahren Kosten werden verschwiegen!
Die
umständliche internationale Arbeitsteilung und der
daraus resultierende Warentourismus belastet im hohen
Maße die Umwelt und die Atmosphäre. Allein in
Deutschland sterben pro Jahr mindestens 40.000 Menschen an
den Folgen der Feinstaubemissionen. Dies kann man
natürlich nicht alles der Globalisierung anlasten - zum
Teil aber doch. Man bedenke zudem: Gäbe es den globalen
Dumpingwettbewerb nicht, könnten (weltweit) höhere
Umweltstandards umgesetzt werden.
Warum werden diese Negativfaktoren ignoriert? Die Kosten der
globalisierungsbedingten Umweltzerstörung tauchen in
keiner Bilanz auf. Auch aus dieser Perspektive heraus wird
deutlich, dass die Globalisierung eben nicht wie versprochen
unseren Wohlstand fördert, sondern ganz im Gegenteil
unsere Lebensqualität einschränkt.
Die
internationale Arbeitsteilung fördert nicht die
Qualität!
Als
Chef eines Versandhauses kann man so manches Mal auch hinter
die Kulissen schauen. Schon mehrere Firmenvertreter haben
mir anvertraut, dass die Produktion stillschweigend ins
Ausland verlagert wurde und nunmehr die Qualität
"natürlich" nicht mehr dem vorherigen Niveau
entspreche. In kaum einem Fall kam es durch das
Outsourcing zu spürbaren Preissenkungen.
Ausbaden müssen die häufigeren
Qualitätsmängel die Händler und die
Verbraucher. Die Mangelware muss zum Händler
zurückgebracht oder zurückgeschickt werden, der
wiederum muss sie beim Hersteller reklamieren. Das ist
für alle Seiten unangenehm, zeitaufwendig und teuer.
Aber in kaum einer Kostenrechnung werden diese
schwerwiegenden Nachteile des Outsourcings
berücksichtigt.
Auch in der staatlichen Inflationsberechnung tauchen die
Qualitätseinbußen nicht auf. Die Inflation ist in
Wirklichkeit also höher als angenommen, dadurch sinken
auch die Reallöhne und Renten stärker als
vermutet. Näheres...
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Ramschware
statt Qualitätsprodukte...
Ist
es sinnvoll, wertvolle Rohstoffe und Ressourcen
für minderwertige Produkte zu
vergeuden?
Deutsche
Möbelhersteller haben sich mit der Herstellung
von Billigregalen gar nicht erst abgegeben. So
einen Ramsch wie in der Abbildung links gab es
früher nicht.
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Falsche
(subventionierte) Preise verändern das
Kaufverhalten!
Die
Fehlentwicklung zur Wegwerfgesellschaft ist ebenfalls
Folge eines fehlenden Mindestlohngesetzes bei Importen. In
Deutschland werden zum Beispiel Textilien im Durchschnitt
nur noch sieben Mal getragen. Die ewige Schnäppchenjagd
verführt zum überflüssigen Konsum. Ist etwas
defekt, wird es weggeworfen und nur noch in
Ausnahmefällen repariert.
Würde die Menschheit weltweit für ihre Arbeit fair
entlohnt, würde sich das Kaufverhalten allgemein
ändern, der Respekt vor der Umwelt und Natur würde
zunehmen und mit den globalen Rohstoffressourcen würde
sorgsamer umgegangen.
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Unter
diesem Aspekt sei auch die Überlegung erlaubt,
ob die Aufhebung der Preisbindung in Deutschland
Anfang der 1970er Jahre sinnvoll war. Sie hat einen
fürchterlichen Verdrängungswettbewerb in
Gang gesetzt, das Geiz-ist-geil-Zeitalter
eingeläutet, die Monopolisierung
vorangetrieben, die fachliche Beratung im Handel
dezimiert - und insgesamt betrachtet nicht einmal
die Preise für den Verbraucher spürbar
gesenkt. Weil heute viel zu viel Geld in die
Werbung fließt (man denke nur einmal an die
exorbitanten Kosten für die Anzeigen- und
Prospektflut im Lebensmittelhandel).
Der
Verbraucher bezahlt die ewige Schnäppchenjagd
auch noch mit zusätzlichem Stress: Er muss
Angebote studieren und vergleichen und kann nicht
mehr im inhabergeführten Tante-Emma-Laden um
die Ecke einkaufen, er muss mit seinem Auto (ohne
geht's kaum noch) zum nächsten Supermarkt
fahren.
In den USA müssen übrigens Mindestpreise
eingehalten werden (die der Hersteller bestimmt).
Auch das wäre eine Lösung. Sie würde
auch die kriminelle Energie (Mehrwertsteuerbetrug,
Grauimporte, Produktfälschungen), die sich im
Handel immer weiter ausbreitet, abbauen.
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Die
Globalisierung schürt das Anspruchsdenken!
Weil
es "uns" so unendlich gut geht (allerdings schlechter als
1980), Deutschland als Exportweltmeister gilt und einen
hohen Handelsbilanzüberschuss
aufweist (der dem Durchschnittsbürger wenig
nützt), meint man im Ausland tatsächlich, unser
Wohlfahrtsstaat könne für fast alles
aufkommen.
Auf diese
Weise wurde Deutschland zum größten Nettozahler
der EU und zum größten Gläubiger der
Euro-Schuldenunion. Das kleine Deutschland ist insgesamt
betrachtet vermutlich die Nummer 1, wenn es um
Entwicklungshilfen, Schuldenerlasse und die Aufnahme von
Armutsflüchtlingen geht. Und immer tönt es, es sei
noch lange nicht genug, es müsse mehr getan werden.
In den beiden letzten Jahren ist die Bevölkerung in
Deutschland aufgrund der Zuwanderung um 1,2 Millionen
gewachsen. Nicht einmal 200.000 dieser Neubürger
können sich eigenständig ernähren - über
eine Million leben jetzt zusätzlich auf Kosten des
Sozialstaates. Und dennoch heißt es "der
Globalisierung verdanken wir unseren Wohlstand". Wie kann
man nur so naiv sein?
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Fernlaster
ruinieren unsere Straßen und die Anlieger
werden zur Kasse gebeten.
Was
denken sich unsere Volksvertreter nur dabei? War es
in den letzten 60 Jahren nicht möglich, dieses
Unrecht zu beseitigen?
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Worüber
man nicht spricht!
Viele
im Alltag auftauchende Belastungen werden der Globalisierung
nicht angelastet, weil über die Ursachen kaum
nachgedacht wird. So leiden zum Beispiel inzwischen drei von
vier Bundesbürgern unter Schlafstörungen. Das ist
nicht zuletzt eine Folge des zunehmenden
Straßenlärms und des Arbeitsstresses. Gäbe
es die "internationale Arbeitsteilung" nicht (würde es
also nicht die krassen Lohnunterschiede geben), sähe
unsere Welt ganz anders aus (weniger Lohndumping, weniger
Leistungsstress, weniger Lkw-Verkehr - mehr
Lebensqualität).
Der
globalisierungsbedingte Lkw-Fernverkehr führt
übrigens noch zu vielen anderen Ungerechtigkeiten: So
müssen zum Beispiel in Schleswig-Holstein für die
Straßensanierung die Anlieger aufkommen (nur 15 % der
Kosten übernimmt das Land). Man stelle sich vor: Da
brausen die schweren Lkw dicht an den Häusern vorbei
das die Wände zittern (insbesondere bei Umleitungen),
und die Anrainer werden zu allem Überfluss auch noch
bezüglich der Straßensanierung in die Pflicht
genommen (Kosten je nach Grundstücksgröße in
der Regel zwischen 10.000 und 30.000 Euro). Bekanntlich
richtet ein einziger 40-Tonner so viel Schaden an wie 50.000
Pkw.
Auf den
Fernstraßen verursacht der unnötige,
globalisierungsbedingte Warentourismus schwere
Verkehrsunfälle (mit jährlich etwa 1000 Toten und
zigtausend Verletzten). Über die Unfälle wird zwar
berichtet, aber über die Hintergründe wird
geschwiegen bzw. es wird gar nicht darüber nachgedacht.
Es möge doch bitte ja kein Schatten auf die
Globalisierung fallen, niemand auf die Idee kommen,
über Zölle oder ein Mindestlohn-Importgesetz den
Wahnsinn zu beenden.
Gibt
es auch nur einen relevanten Anhaltspunkt, der die These
einer wohlstandsfördernden Globalisierung
bestätigt?
Und
ist es wahr, dass "wir" bzw. Deutschland und die westliche
Welt von der Ausbeutung der Billiglöhner
profitieren?
Nein!
Ganz bestimmt nicht! Es handelt sich dabei um infame
Unterstellungen, um eine schamlose Volksverdummung und
Volksverhetzung. Die gesamte Menschheit könnte
aufatmen, würde die Ausbeutung über Zölle
oder ein Mindestlohn-Gebot für Einfuhren
eingedämmt und das widerliche globale Lohndumping
beendet.
Würde
sich weltweit (allmählich) ein allgemeiner
Einfuhrzoll von ca. 30 Prozent durchsetzen, würde der
übertriebene Warentourismus eingedämmt. Es
würde weniger exportiert, aber auch weniger importiert.
Die undurchschauberen Produktionsketten würden
verkürzt, es würde wieder mehr für das eigene
Land produziert. Mittelständische regionale Hersteller
hätten dann wieder eine faire Überlebenschance.
Die globale Monopolbildung würde endlich gestoppt.
Damit wäre auch die aus den Fugen geratene Verflechtung
der internationalen Finanzwelt rückläufig. Die
Nationalstaaten wären weniger voneinander
abhängig. Sie wären handlungsfähiger, vom
Großkapital weniger erpressbar. Die
staatenübergreifende Ansteckungsgefahr bei platzenden
Spekulationsblasen und Wirtschaftskrisen wäre deutlich
geringer. Übrigens: Staaten, die relativ
unabhängig sind, brauchen auch keine allzugroße
Angst vor Handelskriegen oder Strafzöllen mehr haben.
Nachtrag
21. November 2017:
"Warum
sind Sie, Herr Müller, gegen den freien
Wettbewerb?"
Gestern
fragte mich jemand per Email, wieso ich mich gegen den
freien Wettbewerb ausspreche. Deshalb noch einmal in aller
Deutlichkeit: Ich verabscheue nicht den freien Wettbewerb,
sondern den unfairen Wettbewerb. Lohnunterschiede von
1000 Prozent halte ich zum Beispiel nicht für fair.
Würde es weltweit gleiche Standortbedingungen (gleiche
Löhne, Steuern, Umweltauflagen) geben, wären
Zölle überflüssig.
Ich
trete ein für Chancengleichheit: Wie soll ein
inländischer Fabrikant (für Kameras, Computer,
Smartphones, Waschmaschinen, Textilien, Schuhe) mit dem
Billiglohnland konkurrieren, wenn er den 10fachen Lohn und
saftige Steuern zahlen, hohe Arbeits- und Umweltauflagen
einhalten muss? Das ist doch fast ein Ding der
Unmöglichkeit! Zumal Transportkosten im Gegensatz zu
früher heute keine große Rolle mehr spielen (auch
weil sie subventioniert werden).
Zu sagen, wir konzentrieren uns in Deutschland dann halt auf
die Produktion von Autos, Maschinen und Chemikalien, halte
ich für eine ganz schlechte Idee, eine Lebenslüge.
Von drei oder vier Exportbranchen abhängig zu sein ist
ein hochriskantes Vabanquespiel! Irgendwann wird man immer
von der einen oder anderen Volkswirtschaft eingeholt und
überrollt (wie viele Branchen sind hierzulande in den
letzten 50 Jahren bereits ausgestorben). In der
Autoindustrie wird das Dilemma schon sichtbar: Die Chinesen
kaufen zunehmend deutsche Schlüsseltechnologien der
Zulieferindustrie. Der deutsche technologische Vorsprung
schwindet also auch in diesem Segment.
Nachtrag
Mai 2018:
China
kauft High-Tech-Firmen auf!
Endlich
schnallen wohl auch einige kritische Medien und Filmemacher,
wohin der Hase läuft. Endlich berichten sie
darüber, wie China gezielt deutsche High-Tech-Firmen
aufkauft. Von den gut 1000 mittelständischen
Weltmarktführern hierzulande hat sich China in den
letzten Jahren bereits ein Fünftel einverleibt.
Erst als der Roboterhersteller Kuka in chinesische
Hände überging, scheinen auch Politiker die
Systematik zu erkennen. Einst betrieben Konkurrenten
Werksspionage, kupferten ab, warben Forscher und Ingenieure
ab - heute kauft man gleich das ganze Unternehmen!
Das autoritär geführte China agiert auch in dieser
Hinsicht unerreicht schlagkräftig. Denn es kann
über mächtige Staatskonzerne alle Mitbewerber
ausstechen. Was macht es schon, für ein Unternehmen wie
Kuka einige hundert Millionen Euro mehr an bedrucktem Papier
zu berappen, wenn man dafür zum Weltmarktführer in
der vermutlich wichtigsten Schlüsseltechnologie
aufsteigt?
Die auf kurzfristige Renditen schielende private
Shareholder-Konkurrenz in den demokratischen Staaten ist da
weit weniger flexibel und vorausschauend.
Clever
gegen naiv - wer gewinnt?
Die
chinesische Führung verhält sich genau so, wie ich
es bereits vor ca. 20 Jahren prophezeit habe. Die damalige
Prognose fiel nicht schwer, denn die chinesische Regierung
handelt nach strategischen, wohlüberlegten
Gesichtspunkten. Ihr Vorgehen ist in keiner Weise zu
vergleichen mit der in den westlichen Demokratien allgemein
vorherrschenden naiven Blauäugigkeit.
Noch geben sich die chinesischen Investoren
äußerst brav und meiden es, die aufgekauften
Firmenstandorte in Deutschland zu schließen. Aber wie
lange hält dieser Großmut an? Wenn chinesische
Hersteller erst einmal ihre globale Konkurrenz auf breiter
Front technologisch abgehängt haben (das Jahr 2025
scheint hierfür ein markantes Zieldatum zu sein),
werden sie ihre bisher gezeigte Zurückhaltung
wahrscheinlich aufgeben.
Dann haben sie es nicht mehr nötig, sich zu verstellen
und können ihr wahres Gesicht zeigen. Dann wird der
Spieß umgedreht. Dann werden die alten
Industrienationen, die einst arroganten Herrenländer,
die China über hundert Jahre gedemütigt haben, von
ihrem Thron gestoßen. Dann können einige dieser
Länder froh sein, zur chinesischen Werkbank werden zu
dürfen.
Kann
der Westen noch seinen Hals aus der Schlinge ziehen?
Ja
natürlich, wenn er endlich aufwacht und die Regierungen
nicht mehr alles glauben, was die nimmersatte Kapitallobby
ihnen ins Ohr bläst. Wenn der Westen dem
Freihandelswahn eine Absage erteilt und es zulässt,
schrittweise Importzölle anzuheben (und sich somit
seiner jämmerlichen Exportabhängigkeit entledigt).
Das wäre der eine Punkt, den immerhin der Poltergeist
Trump erkannt zu haben scheint.
Der zweite Punkt wäre, die quälende politische
Handlungsunfähigkeit unserer
Parteiklüngel-Demokratien zu beenden. Indem man den
wichtigsten
Parlamenten endlich geheime Abstimmungen
vorschreibt,
damit die Volksvertreter wirklich frei und unabhängig
sind (denn das sollen sie laut Grundgesetz doch
sein).
Die
EU ist keine Hilfe, sondern ein Klotz am Bein!
Auch
das werden die Europäer irgendwann einsehen
müssen: Die EU ist keine Hilfe im globalen Wettkampf,
sondern ein Klotz am Bein!
Die albernen Träume und Visionen, mit denen die
Europäer nun schon seit Jahrzehnten hingehalten und
benebelt werden, hat die wirtschaftliche
Handlungsfähigkeit zusätzlich geschwächt. Die
ewige Brüsseler Bevormundung, die Bewältigung von
zigtausenden zusätzlichen Vorschriften, die
Unsolidarität und Uneinigkeit zwischen den
EU-"Bruder"staaten sind einfach nicht praxistauglich.
Hinzu kommt der Euro, den man wohl nur noch als idiotisch
bezeichnen kann und der die EU endgültig zu einer
lahmen, kontraproduktiven Transferunion verkommen
lässt. Wie lange will man sich noch etwas vormachen,
wie lange will man die Augen verschließen?
Hintergrund
& Analyse:
Die
Systematik der Konjunkturzyklen und
Wirtschaftskrisen
Impressum
© Manfred Julius Müller, Flensburg (Deutschland),
April 2017
Volksverdummung
- die Manipulation der öffentlichen Meinung
Die
kapitalfreundliche Propaganda beherrscht die Medien. Die
unablässige Gehirnwäsche verhindert eine offene
Aufarbeitung der globalen Schlüsselthemen.
So wird zum Beispiel aktuell wegen Trumps "Strafzöllen"
und dem Brexit eine hysterisch aufgeladene Endzeitstimmung
erzeugt. Das ist schamlos, verlogen, ignorant! Denn der
vielgepriesene Zollfreihandel ist doch längst am Ende,
er kann nur noch dank einer hochriskanten, globalen
Billiggeldschwemme
überleben.
Manfred
Julius Müller
analysiert seit über 30 Jahren weltwirtschaftliche
Abläufe. Er ist Autor verschiedener Bücher zu den
Themenkomplexen Globalisierung, Kapitalismus und Politik.
Manche
Texte von M. J. Müller fanden auch Einzug in
Schulbücher oder werden zur Lehrerausbildung
herangezogen.
Die
Analysen & Texte von Manfred Julius Müller sind
überparteilich & unabhängig!
Sie
werden nicht, wie es leider sehr häufig
der Fall ist, von staatlichen Institutionen, Global Playern,
Konzernen, Verbänden, Parteien, Gewerkschaften, der EU-
oder der Kapitallobby gesponsert!
Aktuelle
Bücher von Manfred Julius Müller (alle bücher
sind derzeit nur in deutscher Sprache erhältllich):
DAS
KAPITAL und die
Globalisierung
- nur 13,50 Euro
DAS
KAPITAL und die
Weltwirtschaftskrisen
- nur 5,80 Euro
DAS
KAPITAL und der
Sozialstaat
- nur 7,90 Euro
RAUS
AUS DER EU oder durchhalten bis zum
Untergang?
- nur 5,90 Euro
Der
Freihandelswahn
- nur 6,50 Euro
Menschlichkeit
kennt keine Grenzen. Dummheit aber auch
nicht!
- nur 6,80 Euro
Only
Fairtrade! Die kapitalistische Reformation! 42 Thesen
für eine gerechtere
Welt!
- nur 5,- Euro
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