Translater:
Strafzölle - wer soll da eigentlich bestraft werden?
Trump steht mächtig in der Kritik, weil er, böse wie er ist, auf bestimmte Importe "Strafzölle" erheben will. Schon der Begriff des "Strafzolls" regt mich auf. Warum spricht man nicht einfach neutral und unaufgeregt von einem Import-, Fairtrade- oder Schutzzoll? "Strafe" impliziert schließlich etwas Niederträchtiges. Dies scheint gewollt, es hat System. Die Kapitallobby (und alle, die in ihren Diensten stehen) haben ein fundamentales Interesse daran, Zölle generell zu ächten.
Warum
redet eigentlich niemand von "Straf"steuern?
Wie
wäre es, künftig auch Steuern als Strafe darzustellen (und
damit noch mehr zu verunglimpfen). Wie wäre eine Umbenennung in
"Lohnstrafsteuer", "Einkommenstrafsteuer", "Unternehmensstrafsteuer"
oder "Gewerbestrafsteuer". Eine solch diffamierende Wortwahl
käme keinem Demagogen in den Sinn. Der Zoll dagegen wird als
Strafe verkauft, obwohl er für eine ausgleichende Gerechtigkeit
sorgt. Der ehrliche Zoll wird als Abschottung
gegeißelt, während die vielen anderen Abartigkeiten des
Protektionismus
verniedlicht oder verschwiegen werden.
Zölle
sind nun einmal notwendig!
Man
kann es drehen und wenden wie man will: Ohne Zölle ließen
sich die extrem unterschiedlichen Standortbedingungen nicht
ausgleichen. Donald Trump ist kein Unmensch, wenn er seine Stahl-,
Aluminium-, Solar- oder Haushaltsgeräteindustrie retten will
(nachdem bereits so viele Wirtschaftgsbereiche in den USA nahezu
ausgerottet wurden).
Ich sehe es genau ungekehrt: Unmenschlich agieren die
Spitzenpolitiker, die wegen ihrer Zollphobie ihr Land sehenden Auges
in einen internationalen Dumpingwettbewerb zwingen (den auf Dauer
kein Hochlohnland überleben kann)! Ständig von sozialer
Gerechtigkeit zu schwafeln, die eigene Bevölkerung aber dem
globalen Vernichtungswettbewerb auszuliefern ist ein Widerspruch, wie
er größer nicht sein kann.
Trump
macht leider den Fehler, die Entglobalisierung als
patriotische Heldentat zu verkaufen. Anstatt die
Notwendigkeit eines behutsam eingeleiteten, globalen
Protektionismus zu erläutern und darauf zu verweisen,
dass die Weltwirtschaft nicht ewig über eine
Billiggeldschwemme über die Zeit gerettet werden
kann.
Lesenswert!
Hintergrund
& Analyse:
Das
Märchen von der internationalen
Arbeitsteilung
Corona
und die Folgen: Ist der Kapitalismus
reformierbar?
Was
versteht man unter Neoliberalismus?
Protektionismus
- das verlogenste Kapitel der Welt!
Ursachen
und Folgen der Weltwirtschaftskrisen
Weiterführende
Abhandlungen dazu finden Sie in meinen Büchern.
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Impressum
©
Manfred Julius Müller (unabhängiger, parteiloser
Wirtschaftsanalyst und Zukunftsforscher). Erstveröffentlichung
2017
Manfred J. Müller analysiert seit 40 Jahren weltwirtschaftliche Abläufe. Er gilt als wegweisender Vordenker. So forderte er zum Beispiel schon vor 20 Jahren eine Art Lieferkettengesetz, das Hersteller und Händler verpflichtet, nur fair entlohnte und produzierte Waren nach Deutschland einzuführen (wurde endlich im Mai 2021 Gesetz). Außerdem empfahl er schon ewig eine Mindestgewinnsteuer für Großunternehmen auf im Inland angefallene Umsätze (Joe Bidens Vorschlag von einer globalen Mindestertragssteuer im Frühjahr 2021 zielt zwar endlich in die gleiche Richtung, ist aber viel zu lahm und wird sich international kaum umsetzen lassen). Seit drei Jahrzehnten kämpft Manfred J. Müller auch für seine Idee einer Lohnkostenreform (schrittweiser Abbau der Sozialversicherungsbeiträge bei einer Gegenfinanzierung über Mehrwertsteuern und Zölle).
Der
deutsch-europäische Niedergang beschleunigt sich! "Die
Wandlung Deutschlands nach der Corona-Krise"
Weil
Lobby-Ökonomen und Regierungen belehrungsresistent
waren, starrköpfig am globalen Lohn-, Steuer- und
Ökodumping, an langen Lieferketten, der totalen Ex- und
Importabhängigkeit, der schamlosen Ausbeutung der
Natur, der Nullzinsmanipulation usw. festgehalten haben.
Seit über 30 Jahren fordere ich in zentralen Punkten
einen Paradigmawechsel. Weil oberflächliche
Symptombekämpfungen auf Pump, irrationaler Aktionismus
und die Konzentration auf populistische
Sozialmaßnahmen nichts mehr bringen. Der Reformstau
muss endlich aufgelöst werden. Wir brauchen eine
ehrliche, tabulose Debattenkultur. Jetzt!
Wie
Unaufrichtigkeit, geschönte Wirtschaftsdaten und
hartnäckige Vorurteile in der Vergangenheit zu
verhängnisvollen Fehlentwicklungen führten, die
bei der anstehenden Neugestaltung korrigiert werden
müssen.
Eine sachlich-neutrale Streitschrift, die ganz neue
Perspektiven aufzeigt (mit über 60
Reformvorschlägen). Der bislang übliche
Tunnelblick selbst bei vermeintlichen Reformern und
Systemkritikern muss endlich überwunden werden!
Manfred
Julius Müller, 172 Seiten, Format 17x22
cm,
13,50 Euro
Bestellung über www.amazon.de
Es
ist mir unerklärlich, wie leicht sich intelligente Menschen von
dreisten Behauptungen, Vorurteilen und verklärenden Statistiken
vereinnahmen lassen. Der staatlich genährten, westlich
orientierten Sozialromantik- oder Konzernlobby-Propaganda blindlings
zu vertrauen, hieße den Kopf in den Sand zu stecken.