Translater:

 

"Wir haben ja fast schon die Vollbeschäftigung wieder erreicht!"

Die Arbeitslosenzahlen sind trotz Bilanzkosmetik und Billiggeldschwemme zehnmal höher als vor 50 Jahren, dennoch feiern Politiker diese Entwicklung als Bombenerfolg.

 

Können Politiker noch ganz normal denken?
Und können Sie bei der Wahrheit bleiben? Wie kann man die beschämenden Arbeitslosenzahlen in Deutschland verharmlosen und schönreden, wie wieder einmal gestern (4.2.2018) bei Anne Will? Da wurde doch tatsächlich behauptet, man habe die Vollbeschäftigung nahezu wieder erreicht. Seit Jahren gebe es Monat für Monat neue Beschäftigungsrekorde, der Fachkräftemangel werde zu einem wachsendem Problem.

Keiner aus der sechsköpfigen Gesprächsrunde hatte den Mumm, das schiefe Wahrnehmungsbild ein wenig geradezurücken! Niemand machte darauf aufmerksam, dass selbst die offiziellen Arbeitslosenzahlen immer noch 10 mal höher sind als vor 50 Jahren (damals gab es ca. 250.000, heute ca. 2,5 Millionen Erwerbslose). Damals konnte man tatsächlich von einer Vollbeschäftigung sprechen, heute klingt es wie Hohn. Und diese Verzehnfachung vollzog sich trotz der im Laufe der Jahrzehnte perfektionierten Bilanzkosmetik! Denn inzwischen werden zum Beispiel über 58-Jährige in der Schummelstatistik gar nicht mehr erfasst, es werden immer mehr Menschen als Frühinvaliden ausgebucht, Millionen Erwerbslose in Ausbildungskursen, Beschäftigungsmaßnahmen oder Umschulungen entsorgt.

 

Das gigantischste Konjunkturprogramm aller Zeiten bleibt unerwähnt!
Wenn Politiker so etwas wie Ehrgefühl hätten, müssten sie die momentanen (als Erfolg verkauften) Arbeitslosenzahlen relativieren, indem sie auf die hochriskante, alles verzerrende, Billiggeldschwemme hinweisen. Die Nullzinspolitik zu Lasten der Sparer sorgt für einen künstlich entfachtes Strohfeuer, zieht Investitionen vor (die später fehlen). Die Billiggeldschwemme wirkt wie ein Doping, macht süchtig (abhängig) - und hat verheerende Folgen. Offenbar weiß noch niemand, wie man aus dieser Nummer wieder herauskommt, die Wirtschaft also wieder drogenunabhängig wird.

 

Der Bluff mit dem Fachkräftemangel!
Ich kann es einfach nicht mehr hören: Auch gestern bei Anne Will wurde wieder über den Fachkräftemangel schwadroniert. Wann wird endlich eingestanden, dass der aufgebauschte Fachkräftemangel (den es in Wahrheit nur in wenigen Branchen gibt), immer dort auftaucht, wo Tätigkeiten nicht marktgerecht entlohnt werden. Wissen Politiker überhaupt noch, was Marktwirtschaft bedeutet? Derzeit meinen arglose Multikultler und kurzsichtige Unternehmer, über die Zuwanderung anspruchsloser Migranten überfällige Lohnanpassungen verhindern zu können. Doch was geschieht mit den vielen Gastarbeitern, wenn der Nullzinsboom verebbt? Dann steht der Sozialstaat wieder einmal in der Pflicht, Steuern und Sozialabgaben müssen angehoben und die Staatsverschuldung ausgeweitet werden.

 

Eine hohe Zuwanderung löst keine Probleme!
Wer über eine Zuwanderung den vermeintlichen Fachkräftemangel beheben will, macht sich selbst etwas vor. Denn Migranten sind keine Maschinen, sie müssen schließlich auch in allen Bereichen versorgt werden (mitsamt ihrer oft vielköpfigen Familie). Man braucht mehr Wohnungen, Straßen, Lebensmittel und Konsumartikel, mehr Polizisten, Betreuer, Verwaltungsbeamte, Lehrer, Erzieher, Richter, Dolmetscher usw. Daraus ergibt sich eine irrsinnige Endlosspirale. Gelingt es einem Staat mit 80 Millionen Einwohnern nicht, seinen Arbeitskräftebedarf aus eigener Kraft zu decken, dann funktioniert das Gesellschaftssystem auch nicht bei 100, 150 oder 200 Millionen Einwohnern.

Es funktioniert auch deshalb nicht, weil Regierungen im Zuge von Wahlkämpfen und Koalitionsverhandlungen das Anspruchsdenken in der Gesellschaft ständig anheizen. Ansprüche auf kostenlose Kitaplätze, Krippen, größere Komfortwohnungen, höhere Sozialhilfen, Kindergelder, behindertengerechte Einrichtungen, kleinere Schulklassen, Ganztagsbetreuungen, Inklusionen, endlose Rechtsmittelhilfen gegen Hartz-IV- und Asylbescheide, Ausweitung bürokratischer Nachweispflichten, strengere Bauvorschriften etc. etc. - das alles erhöht gewaltig den Arbeitskräftebedarf. Natürlich alles auf Kosten der Lohnentwicklung, auf Kosten der Steuer- und Beitragszahler. Auch aus diesem Umstand heraus sinken seit 1980 in Deutschland die Reallöhne.

Die Interessen der Wirtschaft sind eindeutig. Ohne Zuwanderung in den letzten Jahrzehnten hätte Deutschland heute statt 82 Millionen nur etwa 62 Millionen Einwohner. Es gäbe 20 Millionen Konsumenten weniger, die Wohnungsmieten und Immobilienpreise wären wegen geringerer Nachfrage weniger stark angestiegen, dafür die Löhne umso mehr. Für Dumpinglöhne würde niemand arbeiten wollen (dafür braucht es die Ausländer).

 

"Ohne Arbeitskräfte aus dem Ausland müssten viele Aufträge abgelehnt werden!"
Was für ein Schwachsinn, was für eine verquere Logik! Denn die Löcher, die über Zuwanderer gestopft werden, reißen (wie bereits erwähnt) in anderen Bereichen weit größere Lücken auf (es fehlt dann an Lehrern, Juristen, Polizisten, Ärzten usw.). Die hohe Zuwanderung kaschiert lediglich die Versäumnisse bezüglich einer angemessenen Entlohnung und verantwortungsbewussten Nachwuchsförderung in den Mangelberufen. Sie bewahrt die Wirtschaft davor, ihre Hausaufgaben zu machen. Und der Staat unterstützt dieses egoistische Kurzzeitdenken auch noch.

Den Geiz und die Fehler der schluchzenden Jammerlappenunternehmer ("wir bekommen keine Leute") muss die Allgemeinheit ausbügeln. Was am Ende sehr sehr teuer kommt. Denn die Beschäftigungsbilanz, die sich aus der Zuwanderung ergibt, ist und bleibt negativ. Der Mangel an Fachkräften verstärkt sich - er wird nicht behoben, sondern nur verschoben in andere Bereiche. Die Folgen für das deutsche Sozialsystem sind unabsehbar.
Erst in einigen Jahrzehnten werden die Verantwortlichen sehen, was sie mit ihrer naiven Multikulti-Einwanderungspolitik angerichtet haben. Sie werden es sehen, aber natürlich niemals eingestehen (und zur Rechenschaft gezogen werden können sie dann auch nicht mehr). Aber so war das ja schon immer, auch bezüglich des 1. Weltkrieges, der Weimarer Republik und der Nazidiktatur. Das gemeine Volk musste immer die verhängnisvollen Fehler seiner hochgejubelten Eliten und Führer ausbaden.

 

Nachtrag: Die Tricks bei der Berechnung der Arbeitslosenzahlen

 

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Impressum 
© Manfred Julius Müller (unabhängiger, parteiloser Wirtschaftsanalyst und Zukunftsforscher). Erstveröffentlichung Januar 2018

Manfred Julius Müller analysiert und kritisiert seit 40 Jahren weltwirtschaftliche Abläufe. Er ist Autor verschiedener Bücher zu den Themenkomplexen Globalisierung, Demokratie, Kapitalismus und Politik.

 

Alles was nicht den radikalen Ideologien der etablierten Parteien (SPD, Grüne, CDU/CSU, FDP) entspricht, wird konsequent als links- oder rechtsextrem stigmatisiert (auch in den Staatsmedien).
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Die geballte Kompetenz aus Politik und Wirtschaft hat Deutschland in die totale Ex- und Importabhängigkeit mit langen Lieferketten geführt. Seit 1980 sinken nun die Reallöhne und Renten! Globalisierung und EU hängen am Tropf einer die Sparer enteignenden Niedrigzins-Politik. Hat sich also die Establishment-Politik der Vergangenheit bewährt? Darf es keine fundamentale Kritik an der Politik des Establishments und seiner staatlichen Medienpropaganda geben?



Es wäre schlimm, wenn sich in unserer Scheindemokratie vor allem die Lobbyverbände, Leitmedien, Phantasten, gewieften Rhetoriker und lauten Fanatiker durchsetzen. Und die Vernunft dabei zusehends auf der Strecke bleibt.