Translater:
"Aber die Globalisierung beschert uns doch wirklich viele Vorteile!"
Mit professioneller Propaganda gelingt der Globalisierungslobby eine Volksverdummung ohnegleichen!
Die kapitalkräftige Globalisierungslobby verfügt über einen mächtigen Propagandaapparat, der weit in die Spitzen von Politik und Medien hereinreicht (entlarvende Merkmale hierfür sind Parolen wie "wir alle profitieren von der Globalisierung bzw. der EU"). Es wird immer wieder versucht, mit Halbwahrheiten zu punkten und von den eigentlichen Problemen abzulenken. Auch dieses unschöne Kapitel gehört zur Globalisierung.
"Aber
uns geht es doch allen so gut...."
Mit
Augenwischerei versucht man abzuwiegeln! Sicher geht es den
Hochlohnländern dank des technologischen Fortschritts
heute finanziell besser als noch vor 100, 80 oder 50 Jahren. Aber
eben doch spürbar schlechter als vor 40 Jahren, als die
Globalisierung ihren Anfang nahm (Näheres).
Zudem ignoriert das weitverbreitete Wohlgefühl die vielen Loser
unserer Gesellschaft. Nur noch die Hälfte der deutschen
Arbeitnehmer verfügt über einen versicherungspflichtigen
Vollzeitjob, von denen bereits jeder Fünfte im Niedriglohnsektor
angesiedelt ist.
"So
viele Beschäftigte hatten wir noch nie!"
Stolz
verkündeten vor Corona die Agenturen die niedrigsten
Arbeitslosenzahlen seit 1993. Doch wie kamen diese Zahlen zustande,
in welchem Ausmaß wurde und wird Bilanzkosmetik betrieben,
welche Rolle spielen Konjunkturprogramme und Sondereffekte?
Näheres
...
"Aber
Deutschland lebt doch vom Export..."
Ewig
geschürte Vorurteile sind kaum aus der Welt zu schaffen. Mit
Bedacht wird deshalb auch ständig auf unseren Exporterfolgen
herumgeritten, die beweisen sollen, wie sehr doch besonders die
Deutschen von der Globalisierung profitieren.
Kein
Wort darüber, dass die vermeintlichen "Profiteure" der
Globalisierung seit 40 Jahren Massenarbeitslosigkeit und reale
Lohneinbußen hinnehmen müssen und wie gefährlich eine
Im- und Exportabhängigkeit sein kann.
Näheres
...
"Aber
wir profitieren doch von den günstigen
Importwaren..."
Auch
in diesem Punkt deckt sich die allgemeine Wahrnehmung nicht mit der
Realität. Denn was nützen scheinbar günstige Preise,
wenn sich die Löhne vom produktiven Wachstum abgekoppelt haben
und sich im steten Sinkflug befinden? Als die Hochlohnländer
noch nicht von Billigimporten überschwemmt wurden, stieg die
Kaufkraft Jahr für Jahr - allgemeiner Optimismus lag in der
Luft, jeder arbeitswillige gesunde Mensch hatte eine rosige Zukunft
vor sich.
"Aber
die Rückwärtsentwicklung der Reallöhne und Renten hat
doch ganz andere Ursachen ..."
Ständig
geschürten Vorurteilen ist kaum beizukommen. Noch immer
fällt ein Großteil der Bevölkerung auf die geschickte
Unschuldspropaganda herein und akzeptiert die demografische
Entwicklung, deutsche Wiedervereinigung oder die angebliche
Marktsättigung als Ursachen für sinkende
Lohneinkommen.
Näheres
...
"Aber
zumindest die Entwicklungsländer profitieren doch von der
Globalisierung ..."
Selbst
diese Theorie lässt sich widerlegen, selbst hierbei handelt es
sich bestenfalls um eine Halbwahrheit. Denn die größten
Fortschritte haben Länder vollbracht, die sich politisch
verändert, die Korruption eingedämmt bzw. ihr
Wirtschaftssystem umgestellt haben (von der Planwirtschaft zur
Marktwirtschaft). Vergessen wird: Auch vor Erfindung des Zollabbaus
(der Globalisierung) gelang ehemals rückständigen
Ländern der Aufstieg zu den Industrienationen und verbesserte
sich dank neuer Produktionstechniken deren Wohlstand. Es ist schon
fast infam: Hunderte Millionen Hungerlöhner in den Entwicklungs-
und Schwellenländern werden erbarmungslos durch das globale
Dumpingsystem ausgebeutet und wir brüsten uns damit, wie sehr
wir doch diesen Menschen geholfen haben.
Näheres
...
"Aber
wir müssen uns doch sowieso vom steten Wachstum verabschieden
..."
Stimmt.
Ein grenzenloses Wachstum kann es nicht geben, denn die
Weltbevölkerung nimmt immer noch rasant zu und die Ressourcen
sind begrenzt. Aber die steigende Produktivität muss ja nicht
zwangsläufig im wachsenden Konsum münden. Denkbar
wäre auch eine Rückbesinnung auf die
Lebensqualität - also weniger Stress, weniger
Umweltbelastung, geringere Arbeitszeit usw. In den letzten 40 Jahren
hat sich die Produktivität verdoppelt. Was ein Werktätiger
1980 in 40 Stunden vollbrachte, schafft er heute (im Durchschnitt) in
20 Stunden. Nur wegen des globalen Lohndumpings geht dieser Nutzen
vollständig verloren. Näheres
...
"Aber
gegen die Globalisierung kann man doch eh nichts machen ..."
Wieder
so ein fieser Argumentationstrick, mit dem die Bevölkerung
verdummt werden soll! Einen vernünftigen Welthandel gab es schon
immer - die Eskalation zur Globalisierung trat erst ein, als die
Zölle massiv abgebaut wurden. Dadurch führen die horrenden
Lohnunterschiede zum globalen Dumpingwettbewerb, dem die meisten
Industriebereiche in Deutschland (und erst recht in anderen
Hochlohnländern) zum Opfer fielen.
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Manfred Julius Müller (unabhängiger, parteiloser
Wirtschaftsanalyst und Zukunftsforscher). August 2011
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