Translater:
Wie Demagogen die Öffentlichkeit manipulieren...
Dass verhängnisvolle Vorurteile und Irrlehren über viele Jahrzehnte Bestand haben, ist das Verdienst rhetorisch hochbegabter Demagogen. Sie haben die Demagogie längst zur professionellen Kunstform erhoben. Zum Schaden der Bevölkerung, zum Nachteil der Demokratie.
Wie
entlarvt man unlautere Demagogen?
Demagogen,
die es auf die Täuschung der Bevölkerung abgesehen haben,
erkennt man oft schon an ihrem Wortschatz.
So sprechen sie zum Beispiel listig vom "Fachkräftemangel",
auch wenn er nur in wenigen Bereichen vorkommt und allein auf eine
unzureichende Entlohnung zurückzuführen ist. Demagogen
geben des weiteren vor, der Fachkräftemangel ließe sich
durch eine hohe Zuwanderung beheben. Obwohl sie doch genau wissen,
dass durch die Migration lediglich einige Lücken geschlossen, an
anderer Stelle aber weit größere Löcher aufgerissen
werden. Denn Zuwanderer leben schließlich nicht von Luft und
Liebe, sie müssen anständig versorgt werden. Statt der
Pflegekräfte und Bauhelfer fehlen am Ende massenweise Lehrer,
Ärzte, Juristen, Polizisten, Verwaltungsbeamte usw. Das Problem
weitet sich aus!
Diese Unart von Täuschungsmanövern begegnen wir leider auf vielen Gebieten. Wenn zum Beispiel jemand voller Pathos vor einem Protektionismus warnt und allmähliche Zollanhebungen sogleich als Abschottung und Handelskrieg verunglimpft, hat das mit der Realität wenig zu schaffen. Verlogen ist die unredliche Panikmache schon deshalb, weil das schändliche Arsenal des heimlich praktizierten Protektionismus (Lohn-, Sozial-, Öko-, Währungsdumping usw.) ausgeblendet wird und unerwähnt bleibt.
In fast allen Bereichen wird versucht, von den trostlosen Tatsachen abzulenken und den Bürgern ein falsches Grundwissen zu vermitteln. Um dies zu erreichen bedient man sich nicht nur dem Status hochangesehener Experten und Fernsehstars, es wird auch ständig mit verklärenden Statistiken gearbeitet. Bekanntes Beispiel hierfür sind die ständig gepriesenen Beschäftigungserfolge (Arbeitslosenzahlen) und die scheinbar positive Entwicklung des Reallöhne und Renten. Diese Verhohnepiepelung scheint mir besonders krass in einer Zeit, in der das globale Finanzkasino nur noch über eine hochriskante Billiggeldschwemme zusammengehalten wird.
Ich will hier
nicht behaupten, bei der üblichen Verdrängung und
Schönfärberei stecke generell böse Absicht dahinter.
Häufig beruhen verzerrende Dar- und Entstellungen auf
Unwissenheit und Blauäugigkeit. Mitverantwortlich für die
weitverbreitete Inkompetenz scheint mir der Fraktionszwang im
Bundestag. Wenn ein Parlamentarier am Ende doch nur das Konzept
seiner Partei abnicken darf (die wiederum ihren Expertengremien,
externen Beratern und Juristen vertraut), verzichtet er oft darauf,
sich mit der komplexen Sachlage intensiv auseinanderzusetzen (sich
ein eigenes Fachwissen zu erarbeiten und eine eigene Meinung zu
bilden). Dann befasst er sich vorwiegend mit den täglich
anfallenden Anliegen seines Wahlbezirks (Anwerbung von neuen
Unternehmen, Rettung insolventer Firmen usw.).
Aber dieser innerdeutsche Standortwettbewerb ist wenig ergiebig - er
führt zur Vernachlässigung der übergeordneten
gesamtstaatlichen Aufgaben. Es ist volkswirtschaftlich gesehen
relativ unwichtig, ob eine neue Fabrik in Bayern oder Brandenburg
errichtet wird. Entscheidend ist, dass die staatlichen
Rahmenbedingungen stimmen, die Gemeinden sich nicht gegenseitig mit
Lockmitteln überbieten und darüber nachgedacht wird, warum
das Produktivitätswachstum in Deutschland so dramatisch
abgenommen hat.
Nachtrag:
"Wer
gegen unsere Asylpolitik ist, wer Deutschland nicht zum
Mulitikulti-Einwanderungland umformen will, der schürt
Ausländerhass."
(Stimmt
das?)
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Manfred Julius Müller (unabhängiger, parteiloser
Wirtschaftsanalyst und Zukunftsforscher). Erstveröffentlichung
2019
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Lohnentwicklung
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Anmerkung:
Der Sinn einzelner Thesen erschließt sich oft erst im
Zusammenhang mit anderen Artikeln des Autors. In einem einzelnen
Aufsatz können nicht jedesmal alle Hintergründe und
Grundsatzüberlegungen erneut eingeflochten werden.
Bücher
von Manfred J. Müller
Die
Demokratie lebt von der Gegenrede ...
und
nicht vom ständigen Nachbeten verstaubter Irrlehren und
Ideologien. Jegliche berechtigte Kritik schon im Keim zu ersticken
beschert die Zustände, unter denen die Menschheit heute leidet
(Massenarbeitslosigkeit trotz Fachkräftemangel, prekäre
Beschäftigungsverhältnisse, beruflicher Leistungsdruck,
sinkende Reallöhne und Renten, Völkerwanderungen,
Pandemien, Klimawandel, Bürokratiewahn, Korruption, globales
Lohn-, Öko-, Steuerdumping usw.).