Klimawandel: Die Reduzierung des Fleischkonsums
Der hohe Fleischkonsum in den Wohlstandsländern ist eine der bedeutendsten Negativ-Faktoren beim Klimawandel. Etwa 1,2 Tonnen der insgesamt zehn Tonnen, die ein deutscher Durchschnittsbürger an CO2-Ausstoß verursacht, gehen auf dieses Konto. Eine Regierung, die den Klimawandel ernst nimmt, muss sich also dem Thema Fleischkonsum stellen, selbst wenn sie sich damit in weiten Bevölkerungskreisen unbeliebt macht.
Es
geht nur noch um das Wie!
Die Verantwortung
gegenüber künftigen Generationen verbietet es, die
Billigfleischproduktion weiter zu dulden. Das Fleisch hat heute
keinen fairen (marktgerechten) Preis mehr, weil die Kosten der
Umweltbelastung nicht berücksichtigt werden und das Fleisch
sogar noch steuerlich subventioniert wird. Zudem sorgt das globale
Dumpingsystem für unseriöse Preiskämpfe, Lohndruck und
eine Begünstigung der Massentierhaltung.
Was also sollte/müsste eine Regierung veranlassen, die beim
Klimawandel wirklich voranschreiten will.
1. Maßnahme:
Anhebung
der Mehrwertsteuer von 7 auf 19 %.
Es macht wenig Sinn,
den Fleischkonsum weiterhin über einen ermäßigten
Mehrwertsteuersatz von 7 % zu forcieren.
2. Maßnahme:
Schutzzölle
auf Fleischimporte.
Deutschland wäre
sehr wohl in der Lage, seinen reduzierten Fleischbedarf selbst
herzustellen. Bei heimischer Produktion wäre auch die Einhaltung
strenger Umwelt- und Tierschutzauflagen leicht zu kontrollieren. Da
im Ausland die Viehzucht nicht unseren Standards unterliegt,
würde es bei zollfreien Fleischimporten zu erheblichen
Marktverzerrungen kommen (die deutschen Viehzüchter hätten
kaum noch eine Chance). Man müsste also zunächst einen
intakten Binnenmarkt schaffen, um die weiteren Maßnahmen
durchziehen zu können.
3. Maßnahme:
Die
Massentierhaltung verbieten.
Warum Tiere
unnötig quälen. In meiner Kinderzeit haben die Leute viel
weniger verdient als heute, es gab kein Kindergeld und so gut wie
keine Sozialhilfen. Und trotzdem konnte ein Alleinverdiener die ganze
Familie ernähren. Obwohl Lebensmittel im Vergleich zu heute
recht teuer waren (es gab quasi nur Bioprodukte und keine
Massentierhaltung, keine riesigen Traktoren und hochmoderne
Erntemaschinen).
4. Maßnahme:
Sonderangebote
verbieten.
Sonderangebote
verführen zur Vorratshaltung und zur Verschwendung. Es wird im
Rausch des Billigpreises oft mehr gekauft als nötig wäre.
Gibt es keine Sonderangebote, wird der verführerische
Reibach-Instinkt ausgeschaltet. Es landet dann später weniger
Fleisch im Müll. Und auch die teuren, umweltbelastenden
Werbeschlachten bei der Fleischvermarktung würden sich damit
zumindest teilweise erübrigen.
Wäre
eine Verdoppelung der Fleischpreise unsozial?
Als "unsozial"
lässt sich natürlich alles bezeichnen. Die Reichen
können sich nun einmal in jeder Beziehung mehr Luxus leisten als
Normalverdiener oder gar Erwerbslose. Würde es aber einen
über Einfuhrzölle geschützten intakten Binnenmarkt
geben, könnte auch dieses Umverteilungsproblem besser
gelöst werden. Denn bei angemessenen Importzöllen
können Konzerne und Großverdiener nicht mehr so einfach
mit einer Auslagerung oder Abwanderung drohen. Der Kampf gegen
Steuerflucht und Steuerdumping würde erleichtert. Wer
höhere Fleischpreise als unsozial erachtet, müsste
gleichfalls den Benzinpreis als unsozial brandmarken. Denn dieser
beinhaltet bekanntlich einen Steueranteil von ca. 60 %. Wirklich
unsozial wäre, beim Fleisch eine Luxussteuer wie bei Zigaretten
oder Alkohol zu erheben. Aber das will ja keiner.
Höhere
Zoll- und Steuereinnahmen verschwinden nicht im Nirwana.
Höhere
Mehrwertsteuern und angemessene Importzölle verschwinden nicht
im Nirgendwo. Es erfolgen damit Gegenfinanzierungen, die an anderer
Stelle Entlastungen bringen (eine Senkung der Lohnsteuern und
Sozialversicherungsbeiträge bewirken).
Eine herzliche Bitte: Sollte Ihnen dieser Artikel (http://www.anti-globalisierung.de/fleischkonsum.html) gefallen haben, empfehlen Sie ihn bitte weiter. Denn nur die allgemeine Aufklärung der Bevölkerung ebnet den Weg für notwendige Veränderungen. Es dankt Ihnen Manfred J. Müller
Lesenswert!
Hintergrund
& Analyse:
Grundsätzliches:
Die
Auswirkungen der Globalisierung auf die
Wirtschaft!
Alle
Macht den Kosmopoliten?
Die
Tücken des Liberalismus
Protektionismus
- das verlogenste Kapitel der Welt!
Das
Netzwerk neoliberaler Propaganda
Führte
der aufkeimende Protektionismus zur Eskalation der
Weltwirtschaftskrise 1929?
Weiterführende
Abhandlungen dazu finden Sie in meinen Büchern.
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Impressum
©
Manfred Julius Müller (unabhängiger, parteiloser
Wirtschaftsanalyst und Zukunftsforscher). Erstveröffentlichung
2007
Manfred J. Müller analysiert seit 40 Jahren weltwirtschaftliche Abläufe. Er gilt als wegweisender Vordenker. So forderte er zum Beispiel schon vor 20 Jahren eine Art Lieferkettengesetz, das Hersteller und Händler verpflichtet, nur fair entlohnte und produzierte Waren nach Deutschland einzuführen (wurde endlich im Mai 2021 Gesetz). Außerdem empfahl er schon ewig eine Mindestgewinnsteuer für Großunternehmen auf im Inland angefallene Umsätze (Joe Bidens Vorschlag von einer globalen Mindestertragssteuer im Frühjahr 2021 zielt zwar endlich in die gleiche Richtung, ist aber viel zu lahm und wird sich international kaum umsetzen lassen). Seit drei Jahrzehnten kämpft Manfred J. Müller auch für seine Idee einer Lohnkostenreform (schrittweiser Abbau der Sozialversicherungsbeiträge bei einer Gegenfinanzierung über Mehrwertsteuern und Zölle).
Der
deutsch-europäische Niedergang beschleunigt sich! "Die
Wandlung Deutschlands nach der Corona-Krise"
Weil
Lobby-Ökonomen und Regierungen belehrungsresistent
waren, starrköpfig am globalen Lohn-, Steuer- und
Ökodumping, an langen Lieferketten, der totalen Ex- und
Importabhängigkeit, der schamlosen Ausbeutung der
Natur, der Nullzinsmanipulation usw. festgehalten haben.
Seit über 30 Jahren fordere ich in zentralen Punkten
einen Paradigmawechsel. Weil oberflächliche
Symptombekämpfungen auf Pump, irrationaler Aktionismus
und die Konzentration auf populistische
Sozialmaßnahmen nichts mehr bringen. Der Reformstau
muss endlich aufgelöst werden. Wir brauchen eine
ehrliche, tabulose Debattenkultur. Jetzt!
Wie
Unaufrichtigkeit, geschönte Wirtschaftsdaten und
hartnäckige Vorurteile in der Vergangenheit zu
verhängnisvollen Fehlentwicklungen führten, die
bei der anstehenden Neugestaltung korrigiert werden
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Eine sachlich-neutrale Streitschrift, die ganz neue
Perspektiven aufzeigt (mit über 60
Reformvorschlägen). Der bislang übliche
Tunnelblick selbst bei vermeintlichen Reformern und
Systemkritikern muss endlich überwunden werden!
Manfred
Julius Müller, 172 Seiten, Format 17x22
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Es
ist mir unerklärlich, wie leicht sich intelligente Menschen von
dreisten Behauptungen, Vorurteilen und verklärenden Statistiken
vereinnahmen lassen. Der staatlich genährten, westlich
orientierten Sozialromantik- oder Konzernlobby-Propaganda blindlings
zu vertrauen, hieße den Kopf in den Sand zu stecken.