Translater:
Warum stoppen unsere Regierungen die Monopolisierung nicht?
Der brutale Vernichtungswettbewerb tobt, Konzerne werden immer mächtiger. Warum stoppen die Regierungen den unseligen Monopolisierungstrend nicht? Es wäre doch so einfach!
Was veranlasst westliche Regierungen, die sich doch so gerne als Gralshüter der Menschenrechte aufspielen, die Oligopol- und Monopolbildung so massiv voranzutreiben? Warum müssen Großkonzerne in der Gesetzgebung einseitig bevorzugt werden? Was verspricht man sich davon? Ist man derart verblendet von der Unentbehrlichkeit bzw. vom Glanz der Giganten? Pflegt man nur Kontakte mit den Großkopferten und Mächtigen dieser Welt? Verspricht man sich am Ende von den Megabossen nette Parteispenden oder Aufsichtsratsposten?
Warum
gibt es den Monopolisierungstrend?
Wo man
auch hinschaut sind Großunternehmen im Vorteil. Sie können
zum Beispiel dank ihrer Marktmacht bessere Einkaufskonditionen
aushandeln und im Handelsbereich sogar Werbekostenzuschüsse und
Regalmieten einfordern. Sie können sich die besten Juristen und
Steuerexperten leisten und Experten beschäftigen, die wie am
Fließband Subventionstöpfe anzapfen. Sie können ihre
Gewinne in Länder verlagern, in denen kaum Steuern anfallen. Sie
können sich Spezialisten leisten, die sich um die ausufernden
bürokratischen und gesetzlichen Anforderungen kümmern. Sie
können im großen (preisgünstigeren) Stil
überregionale Werbung und teures Marketing betreiben, ein Heer
von Lobbyisten beschäftigen und und und.
Ist es das Ziel der hohen Politik, dass es am Ende nur noch
internationale Megakonzerne wie zum Beispiel Amazon gibt? Die
hierzulande kaum Steuern zahlen und ein perfektes System
ausgeklügelt haben, das Letzte aus ihren dürftig bezahlten
Mitarbeitern herauszuholen? Wenn dem so ist, dann haben die Politiker
der ehemals prosperierenden westlichen Industrienationen in den
vergangenen vier Jahrzehnten ganze Arbeit geleistet und alles richtig
gemacht.
Wie
könnte die Dominanz der Konzerne eingeschränkt und der
Monopolisierungstrend umgekehrt werden?
Es ist
doch wirklich einfach! Unsere Gesetzgeber bräuchten nur an
einigen klitzekleinen Stellschrauben drehen, um den Wettbewerb
gerechter zu gestalten. Was den Handel betrifft, könnte zum
Beispiel eine gestaffelte Filialsteuer helfen. Nach folgendem
Prinzip: Wer ein Netz von mehr als 10 Filialen (einschließlich
Franchisepartnern) unterhält, zahlt dann zum Beispiel 1 % vom
Umsatz an Filialsteuern, ab 50 Filialen dann vielleicht 2 %, aber 200
Filialen 3 % und ab 1000 Filialen 4 %. Somit hätten dann auch
wieder kleinere, inhabergeführte Geschäfte (womöglich
sogar auf dem Lande) wieder eine faire
Überlebenschance.
Um die so überaus beliebte Steuerflucht einzudämmen, könnten Unternehmen, die in Deutschland mehr als 50 Millionen Euro umsetzen, eine vierprozentige Mindestertragssteuer auferlegt werden. Denn große Firmen, die selten bis nie vernünftige Gewinne erwirtschaften, haben im Kapitalismus nichts verloren. Sie sind eine Art Zombies, das Krebsgeschwür der Marktwirtschaft, das den ohnehin schon brutalen Vernichtungswettbewerb weiter anheizt und viele seriöse, steuerzahlende Firmen zur Aufgabe zwingt. Nur der Ordnung halber möchte ich darauf hinweisen, dass zusätzliche Filial- oder Mindestertragssteuern nicht zur alllgemeinen Verteuerung führen. Denn die zusätzlichen Staatseinahmen ermöglichen eine sinnvolle Entlastung an anderer Stelle (z. B. Senkung der arbeitsbelastenden Lohnsteuern oder Krankenkassenbeiträge).
Die
Diktatur der Konzerne beenden!
Es gibt so
viele Möglichkeiten, den unternehmerischen Mittelstand zu
fördern, man muss es nur wollen (lukrative Parteispenden und
Aufsichtsratsposten sind von kleineren Betrieben natürlich
weniger zu erwarten). Wie einfach es wäre, den
Monoplisierungstrend umzukehren, den globalen
Verdrängungswettbewerb zu beenden und die ganze Welt fairer und
humaner zu gestalten offenbart das Coronabuch (siehe
unten).
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Manfred Julius Müller (unabhängiger, parteiloser
Wirtschaftsanalyst und Zukunftsforscher). März 2018
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